Miezen-Gemaunze

Missi - Die Gesellige

British Langhaar: Flauschiges, langes Fell mit dichtem Unterfell. Stämmige Beine mit kräftigen Pfoten. Runder Kopf, die kleinen Ohren stehen weit auseinander. Die Nase ist breit und kurz. Charakter: Das Tier ist einfach lieb und sucht die Nähe zum Menschen, zu dem sie eine enge Bindung entwickeln kann. Sie sind sehr umgänglich und vertragen sich problemlos mit anderen tierischen Hausgenossen.

Die blonde Missi kam aus einer Tierheimvermittlung zu mir. Leider gab es kaum Angaben über ihre Herkunft und Rasse. Name Missi, Alter vier Jahre, weiblich, kastriert. Mit ihren sechs Kilo, dem blonden flauschigen Teddyfell, stämmigen Beinen mit kräftigen Pfoten, passt sie exakt auf die Beschreibung British Langhaar. Auch die Charakterbeschreibung stimmt mit dem Profil überein.

Abgeblitzt

Leider hatte Missi einen schwierigen Start bei mir.
Peter, mein alter Kater, hatte seine Lebensfreude verloren und lag nur noch auf seinem Kissen. Ich hoffte, die Gesellschaft so einer schönen Blondine könnte ihn aufmuntern. Weit gefehlt. Er war stocksauer und hat sie nicht angesehen. Die schöne Missi maunzte um ihn herum, gurrte, stolzierte oder unterwarf sich, aber er schenkte ihr keinen Blick. Missi, in ihrem Unglück, pinkelte darauf überall hin und verkroch sich. Peter, der 19 Jahre lang alleine bei mir lebte, war empört über den Familienzuwachs. Zum Glück nahm mein Freund Missi zu sich und schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit.

Aufgepäppelt

Missi wurde nun in Düsseldorf von Mani seelisch aufgepäppelt und verwöhnt. Sie erholte sich relativ schnell von den erlittenen Niederlagen. Denn sie hatte schon einigen Kummer hinter sich. Ihre ursprüngliche Katzenmutter hat sie als vierjährige Katze aus familiären Gründen weggegeben (neuer Mann, neues Baby). Die Tierheimvermittlerin suchte wochenlang nach einem neuen Zuhause für diese schöne liebe Katze. Ich habe lange gezögert und mich gewundert, dass Missi nach Wochen noch zu haben war. Ich hatte diesen Schritt zur Zweitkatze lange überlegt und abgewogen. Leider ging es schief und sie blitzte erst mal ganz gemein beim Hausherren-Kater Peter ab.

Traumpaar

Und dann kam Max und Missi kam wieder zu mir nach Hause. Die beiden haben sich auf Anhieb gemocht und sind unzertrennlich. Die Hierarchie war klar. Missi als ältere Katze gibt den Ton an. Max aus einem Wurf mit vier Geschwistern liebt Geselligkeit. Max und Missi spielen und beobachten sich, bleiben immer in der Nähe des anderen.

Ganz souverän

Das kann sie, die Bäume rauf und runter rennen. Missi ist stark und weiß ihre Kraft richtig einzusetzen. Ihren Jagdtrieb lebt sie gelegentlich aus. Durchaus erfolgreich. Aber es ist bei ihr mehr spielerisch, wie ein Spaß, so nebenbei, ganz souverän. Sie muss nicht, sie kann, aber manchmal hat sie Lust sich auszutoben.

Partykatze

Missi ist eine richtige Partykatze, liebt Gesellschaft und schätzt es, wenn sich alles um sie dreht. Ohne Angst spaziert sie durch die Beine der Gästeschar. Sie hat überhaupt keine Scheu vor fremden Menschen, lässt sich streicheln, kraulen und frisst Lekkerlies aus der Hand. Gekonnt legt sie sich mitten ins Geschehen, in die Geschenke, auf den Tisch, in die Blumen oder in die Mitte vom Sofa.

Teddybär

Im Sommer muss Missi geschoren werden. Sie hat so ein dichtes Unterfell, dass sie danach wie ein Teddybär aussieht. Ohne ihre üppige Mähne wirkt sie etwas verunsichert, putzt sich verwundert, schüttelt sich, egal, erst mal eine Runde schlafen. Danach hat sie ihr neues Unterfell akzeptiert.

Schmusen

Missi lässt sich nicht gerne hochheben. Sie nimmt Platz bei einem erwählten Gast, schnurrt einladend, gibt Köpfchen und gestattet gestreichelt zu werden. Sie springt auch hoch, wenn Platz auf dem Sofa oder Sessel ist. Reagiert der erwählte Mensch nicht, streicht sie ihm so lange um die Beine, bis sie die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt.

Jagen

Auch Missi kann jagen. Nicht so sportlich wie Max, aber durchaus erfolgreich. Erstaunlicherweise erbeutete sie einen Vogel, brachte ihn heim, nahm neben ihm Platz und wartete. Der schlaue Vogel stellte sich tot. Zufällig kam ich dazu und brachte Missi in einen anderen Raum. Nachdem ich eine zweite Türe öffnete, spürte der Vogel den Luftzug und flog durch diese davon.

Verstecken spielen

Es ist zu putzig, wenn Missi sich versteckt. Sie möchte ja, dass Max sie schnell findet. Deshalb schaut sie immer wieder aus der Schachtel heraus. Dann duckt sie sich und macht sich wieder ganz klein. Kommt Max endlich, kabbeln sie sich ein bißchen, sie springt raus und er springt rein in die Schachtel. Dann beginnt das Spiel von Neuem.

Sonnenbaden

Max und Missi spielen zusammen im Garten, verstecken sich, lauern sich auf oder relaxen. Ein Sonnenbad zusammen auf der Bank, das können die beiden stundenlang. Wenn es zu heiss wird, ziehen sie um, gerne unter die Bank oder an ein anderes schattiges Plätzchen. Auf jeden Fall im Blickkontakt zueinander.

Entspannung

Missi ist die Ruhe selbst. Sie quengelt nicht rum, muss nicht bespielt oder unterhalten werden. Sie sucht Gesellschaft und plaziert sich dann entspannt in der Nähe. Das tut gut und färbt ab.

Katzentisch

Auch wenn wir alleine sind, versteht es Missi, sich in Szene zu setzen. Liegt eine Decke auf dem Tisch, drapiert sie sich darauf. Sie könnte sich auch umdrehen und nach draußen schauen. Aber nein, sie liegt so, dass sie mich fest im Blick hat. In jedem Fall ist sie ein schönes Fotomotiv.

Schwere Zeit

Mit etwa zwölf Jahren nehmen die Krankheiten bei Missi zu. Sie leidet schon seit Jahren unter einer permanenten Blasenentzündung. Wegen innerer Schmerzen mag sie es nicht, hochgenommen zu werden. Auch das Putzen fällt ihr immer schwerer. Nun wird auch noch Diabetes diagnostiziert. Sie hat immer Durst und Hunger aber wird nie satt. Missi wird dünn, ihr Fell matt und struppig. Ein Jahr lang versuche ich noch, ihr das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, mit Spezialfutter und vielen Medikamenten. Jede Berührung, auch zartes Streicheln, tut ihr weh. Endlich folge ich dem Rat des Tierarztes und lasse sie in den Katzenhimmel gehen.